Endspurt des Rheinufertunnel-Projektes: Der Bürgerpark Unterbilk ist in Kürze fertig

Ein Heckengarten mit Rheinblick

Seit Jahren regiert im Stadtteil Unterbilk der Bagger.
Nahezu nichts sieht mehr so aus, wie vor dem Bau der
Rheinuferstraße. Jetzt soll die letzte Phase des
Tunnel-Projektes abgeschlossen werden: der Bürgerpark
Unterbilk. Die Große Baustelle, die sich vom Stadttor
bis kurz vor das Landtagsgebäude zieht, wird sich in
einen 35 000 Quadratmeter großen Erholungsbereich
verwandeln, in dem ein „Wäldchen“ und ein
Heckengarten liegen. Ein Dorn im Auge ist den Planern
allerdings das Mannesmann-Parkhaus.

Noch parken auf der Fläche vis-à-vis des gläsernen
„Stadttors“ die Autos der Bauarbeiter. Im
Sommer soll dort schon eine Rasenfläche spielenden
Kindern zur Verfügung stehen.
Rheinufertunnel-Projektleiter Erich Waaser und Dirk
Hartmann, Mitarbeiter der Planungsabteilung des
Grünflächenamtes, nahmen das Gelände zwischen Landtag
und Stadttor gestern noch einmal in Augenschein. Den
zukünftigen Mietern des Bürogebäudes, das im März
bezugsfertig sein wird, wird sich folgender Ausblick
eröffnen: In der Mitte des hügeligen Grüngeländes,
das der Neusser Landschaftsarchitekt Penker gestaltet,
und das den Namen „Bürgerpark Unterbilk“
tragen soll, wird ein „Wäldchen“ aus 52 Eichen
liegen. Hinzu kommen noch 20 Lindenbäume. „Es
sollen mittelgroße Bäume gepflanzt werden“, sagt
Hartmann. Von Anfang an soll die Bepflanzung dicht
wirken.

An der zum Rhein hin gelegenen Seite, auf der die
Projektentwicklungs-GmbH Engel, Errichter des Stadttors,
ein viergeschossiges, unterirdisches Parkhaus mit 500
Stellplätzen gebaut hat, wird ein Heckengarten angelegt.
Dort sollen Bänke mit Rheinblick zum Verweilen einladen.
Der am Landtag vorbeiführende, gepflasterte Rad- und
Spazierweg wird durch den Park über die
Landschaftsbrücke am „Stadttor“ vorbei bis zur
Gladbacher Straße führen. Erich Waaser ist stolz
darauf, im Stadtteil Unterbilk verschiedene Aspekte
vereinigt zu sehen: Anspruchsvolle Büro-Bebauung,
sozialen Wohnungsbau und eine grüne Insel, die den
Stadt-teil zum Rhein hin öffnet. Das extravagante
Hochhaus „Stadttor“ soll in der umgestalteten
Umgebung nicht wie ein Fremdkörper wirken, sondern ein
Teil des neuen Erhohlungsraumes sein, erläutert Boris
Canessa, Geschäftsführer der Firma Engel. „Neben
den Firmen Kienbaum und Boston Consulting, die im März
einziehen werden, will die italienische Trattoria Il
Porto, die schon im Hafen ist, ein Lokal hier
eröffnen“, erzählt er.

Gastronomie für jedermann

Die Firma „Woyton“ betreibt ein klassisches
Café in der Eingangsebene, die für jedermann frei
zugänglich sein soll. Im Sommer ist Außengastronomie
geplant. Die 28 000 Quadratmeter Bürofläche sind
derzeit zu 40 Prozent vermietet.

Sowohl die Stadt, als auch die Eigner des Stadttores
bedauern, daß das Parkhaus der Firma Mannesmann den
Gesamteindruck der begrünten Fläche stören werde. Der
Konzern sei auf Angebote, Parkraum in der Tiefgarage
anzumieten, nicht eingegangen, berichtet Boris Canessa.
Mannesmann-Pressesprecher Manfred Söhnlein sagte
gestern: „Von einem solchen Angebot ist uns nichts
bekannt“. Der Konzern brauche den Parkraum und denke
nicht an einen Abriß.

Erschienen in: Düsseldorfer Stadtpost vom 10.02.1998
Von: Alexandra Ressing